Wallis  Niederwald
und Cäsar Ritz
 

  Wer denkt bei dem Namen
           
Hotel Ritz
schon an ein kleines Gommer Dorf mit Namen Niederwald?

Und doch wurde der berühmte
Cäsar Ritz, dessen Cäsar Ritz aus NiederwaldName Nobel- Hotels auf der ganzen Welt ziert, in Niederwald geboren.

 
Cäsar Ritz kam am 23.Februar 1850 in Niederwald zur Welt. Cäsar war das dreizehnte und jüngste Kind des Johann-Anton Ritz und der Kreszentia geb. Heinen. Die Familie lebte in einfachen, aber wirtschaftlich geordneten Verhältnissen vom Ertrag ihrer Berglandwirtschaft.

  
Cäsar hütete, wie damals alle Kinder im Goms, im Sommer die Ziegen und ging im Winter zur Dorfschule.
Der Name für große Hotelerie
Cäsar Ritz - Ein Leben für den Gast

König der Hoteliers,
Hotelier der Könige

   
 Ritz Geburtshaus
Geburtshaus von
Cäsar Ritz
in Niederwald
  
  Den Eltern war bewusst, dass nicht alle ihre Kinder in Niederwald Arbeit finden würden und brachten ihren Jüngsten mit dreizehn Jahren bei einer Familie in der Kantonshauptstadt Sitten unter.

  
Mit 16 Jahren wurde Cäsar einem dem Vater vertrauten Hotelier in Brig zur Ausbildung gesandt. Im dortigen Hotel "Couronnes et Poste" erlernte Cäsar die ersten Handgriffe im Hotelgewerbe. Er wurde Kellnerlehrling und obwohl er lernbereit und fleissig war, sah sein Patron in ihm keinen brauchbaren zukünftigen Hotelier.

Der Patron schildert ihm dies mit den Worten:
"Aus dir wird nie etwas in der Hotellerie. Dafür braucht es eine gewisse Begabung und ein besonderes Flair. Die gehen dir vollkommen ab!"

  
Cäsar traute sich nach seiner Ausbildung im Hotel "Gouronnes et Poste" in Brig nicht mehr nach Niederwald zurück und suchte in Brig nach einer weiteren Beschäftigung. Im Kollegium durfte er für eine Zeitlang als Diener, später als Sakristan arbeiten.
  
  Gerade siebzehn Jahre alt, zog es Cäsar im Jahre 1867 nach Paris, wo gerade die Weltausstellung im Gang war. Im Hotel "de la Fidélité", einem einfachen Gasthaus, wollte sich Cäsar bemühen, den Beruf des Kellners von Grund auf zu erlernen. Vom Kellnerlehring stieg er auf zum Hilfskellner - Kellner - und dann zum Oberkellner.
Seinem Drang zufolge, wechselte Cäsar sodann vom bescheidenen Hotel in ein Gutes, später in ein Besseres und darauf in ein noch Besseres. Sein Ziel war es, dadurch eines Tages im Hotel "Voisin" in Paris Fuss zu fassen.

  
Der Beginn im Hotel "Voisin" in Paris war für Cäsar nicht gerade ermutigend, dennoch gab er an, das "Voisin" war seine eigentliche berufliche Hochschule. Hier im Hotel "Voisin", traf er mit dem schon damals berühmten Meisterkoch Auguste Escoffier zusammen.
Dieser wurde von da an Cäsars engster Vertrauter. Er war für ihn ein Freund, Berater und sein engster Mitarbeiter.
Escoffier ermöglichte, durch seine Berühmtheit, Cäsar neue Türen zu öffnen.
   

Cäsar Ritz Brunnen auf dem Dorfplatz
 Dorfplatz mit dem
Cäsar-Ritz-Brunnen
Niederwald

Frankfurter Hof zu Frankfurt am Main, Wirkungsstätte von Cäsar Ritz
Frankfurter Hof
zu Frankfurt am Main
Wirkungsstätte von Cäsar Ritz

Frankfurter Hof - heute 
  Im Jahre 1873, mit 23 Jahren, zog Cäsar Ritz nach Wien, wo gerade eine weitere Weltausstellung stattfand. Er arbeitete dort in einem französischen Restaurant, im "Les Trois Frères Provençaux".
Es zog ihn jedoch in die französische und italienische Riviera. Er arbeitete dort als Leiter in verschiedenen bedeutenden Hotels, so im "Grand-Hôtel" von Nizza. Von seinem schweizer Kollegen Weber, Direktor des "Hotel Rigi-Kulm", verpflichtet, kam Cäsar auf den nächsten Sommer hin zurück in die Schweiz.

  
Im "Hotel Rigi-Kulm" amtete Cäsar Ritz erstmals als Direktor eines Restaurants. Menschen aus aller Welt reisten in Scharen an, um das herrliche Naturschauspiel des dortigen Sonnenaufgangs mitzuerleben. Hier erhielt Ritz den Namen: Herr der schwierigen Lage.

  
Oberst Alphons Pfyffer aus Luzern bat Cäsar für ihn die Leitung seines Hotels zu übernehmen. Man feierte dort rauschende Feste, die stets von schwerreichen Gästen aus aller Welt besucht waren.
   
  Weil das Hotel "National" aber nur während der Sommermonate geöffnet war, verlegte Cäsar seine Tätigkeit den Winter hinüber wieder in die Riviera. Er arbeitete dort in namhaften Hotels in Cannes, Menton, Nizza und Biarritz.

  
Cäsar reiste ständig zwischen Monte Carlo und Luzern hin und her. Er war jetzt so weit, sein eigenes Hotel Wirklichkeit werden zu lassen.

  
Im Jahre 1888 konnte Ritz das Hotel-Restaurant "de la Conversation" in Baden-Baden erwerben. Der deutsche Kaiser, Könige, Prinzessinnen und Prinzen, Politiker, Militär und viele berühmte Leute aus aller Welt waren in Baden-Baden zu Gast. Sie alle waren regelmässig bei Ritz zu Besuch und tragen auch seinen Namen weiter in die Welt hinaus.

  
Kurz darauf kaufte er sich ein zweites Hotel hinzu, das "Minerva". Beide Hotels erwiesen sich schon bald als wahre Schätze und bereiteten ihm grosse Erfolge.

 An der Pforte zum Ritz
An der Pforte...

Im Ritz - Rezeption
An der Rezeption

 Ehepaar Ritz
Das Ehepaar Ritz
   
  Mit 38 Jahren, im Jahre 1888 heiratete Cäsar die gebürtige Elsässerin Marie-Louise Beck. Marie-Louise Ritz schenkte ihrem Gatten zwei Söhne; René, der jüngere, der schon als junger Mann, im selben Jahr wie Cäsar Ritz an den Folgen eines tragischen Unfalles starb, und Charles der nach dem Tod von Cäsar noch lange Jahre das Ritz präsidierte und ein erfolgreicher Fliegenfischer von Weltruhm war.

  
Nur unter der Bedingung, dass er die Betriebe in Baden-Baden und Cannes gleichzeitig betreiben könne, liess sich Cäsar dazu verleiten, das in London im Aufbau befindliche Hotel "Savoy" im Halbamt zu übernehmen. In den weiteren Jahren wurde das Hotel "Savoy" so berühmt, dass alle Adeligen, Politiker, Künstler und Wirtschaftsleute Leute, die in London weilten, unbedingt einmal das Erlebnis "Savoy" mitbekommen wollten.
   
  Um das Jahr 1891 wurde in Rom, in der "Ewigen Stadt", ein Hotel geplant, das den bisherigen weit abkommen werden sollte. Als Direktor wurde kein anderer als Cäsar Ritz vorgesehen. Cäsar nahm die sich bietende Gelegenheit war und zog in eines neues Land. Der Bau, die Organisation und die Leitung des im Aufbau befindenden "Grand-Hôtel" beanspruchten Ritz aber dermassen, dass er sich von Baden-Baden, später auch vom "Hôtel de Provence" in Cannes, mit Bedauern verabschieden musste.

  
An der Eröffnung des "Grand-Hôtel" in Rom kamen Gäste aus aller Welt. Zusammen waren insgesamt über tausend Personen an der Eröffnung anwesend. Das "Grand-Hôtel" wurde sehr rasch ein grosser Erfolg. Ritz veränderte Rom's gesellschaftliches Leben dermassen zum Positiven, dass ihn der damalige König Umberto schon in der zweiten Saison zum "Ritter des Ordens der Krone" ernannte. Ebenfalls zu jener Zeit lud ihn der amtende Papst Leo XIII. zu einer Privataudienz ein. Wie Ritz später erzählte, waren dies die schönsten Erlebnisse seines Lebens.

 Im Ritz - Welt des Feinen

Weltbekannte Schrift: Ritz

 Im Ritz anno 1900
Im "Ritz" anno 1900
  Bis zum Jahre 1893 reiste Cäsar zwischen London, Baden-Baden und Cannes hin und her. Überall war seine Beratung höchst erwünscht. London, Rom, Luzern, Frankfurt a. M., Wiesbaden, Paris, Monte Carlo, Salsomaggiore, Biarritz und Aix-les-Bains waren nur wenige Städte die er als Reiseziel auf sich nahm.
Während dieser Zeit war Ritz mit dem Bau und der Organisation von mehreren bekannten Häusern beauftragt. Da waren das Hotel "Savoy" und das neue "Carlton" in London, das "Grand-Hôtel" in Rom, der "Frankfurter Hof" in Frankfurt und das "Grand-Hôtel des Thermes" in Salsomaggiore. Weiter kümmerte er sich um folgende Häuser: Die Hotels "Claridge", "Hyde-Park" und "Londres" in London, den "Kaiserhof" und das "Augusta-Viktoria" in Wiesbaden, das Restaurant "Ritz" in Biarritz und das "Grand-Hôtel" in Palermo, das "National" in Luzern und das "Grand-Hôtel" von Monte Carlo.

  
Cäsar Ritz dem Mitbegründer und erster Präsident der "Hôtels Ritz Development Company" in London, war zum Ziel gelegen, die Interessen der Company zu verwirklichen. Dies waren: Die Eröffnung und der Betrieb von Hotels der Luxusklasse. Durch diese neuen Möglichkeiten, entwarf Ritz Pläne für weitere Hotels in Kairo, Johannesburg und Madrid. Immer wieder und mit grossem Interesse studierte er am Bau seines eigenen Hotels.
  
  Sein Ansehen und seine Autorität als international anerkannten Fachmann, waren in der damaligen Zeit enorm. Sogar aus den Vereinigten Staaten reisten Hoteliers an, um sich von Cäsar Ritz beraten zu lassen. Ritz beaufsichtigte zu jener Zeit nicht weniger als acht Luxushotels mit 2000 Betten.

  
Der Besitz eines eigenen Hotels jedoch war das grosse Ziel von Ritz. Er wollte ein Hotel bauen, mit seinen ganz persönlichen Vorstellungen, prachtvollen Einrichtungen und an einem exklusiven Standort. Eines war sicher, dieses Hotel konnte nur in Paris entstehen, dort wo er vor Jahren seine Karriere begann.

 Feines im Ritz heute

 Das "RITZ" heute
Das "Ritz" heute

  Cäsar erwarb ohne lange nachzudenken, einer der wohl schönsten Bauplätze von Paris. Der "Place Vendôme", war schon seinerzeit ein Kunstdenkmal.
Ritz engagierte den erfahrenen und bekannten Fachmann Charles Mewès. Mewès den richtigen Spürsinn, um sein Wunschhotel mit all den Kriterien zu erfüllen. Es sollte luxuriöser sein als alles zuvor. Sein Hotel sollte bezüglich Bequemlichkeit und Eleganz ein mustergültiger Betrieb werden. Es sollte mehr werden als nur ein Erstklassehotel.

  
Im Jahre 1898 eröffnete Cäsar Ritz seinen langersehnten Traum, sein Hotel, das "Ritz".
Zur Eröffnungsfeier war wieder einmal die Crème de la Crème anwesend. Von Paris, London, Rom und anderen ehemaligen Domizilen, reisten zahlreiche berühmte Persönlichkeiten nach Paris, auch viele Leute aus Übersee nahmen an den Festlichkeiten teil. Ritz war wirklich einer der berühmtesten Hoteliers des angehenden 19. Jahrhunderts.
   
  Es war im Juni 1902, als Cäsar Ritz aufeinmal während der Arbeit zusammenbrach. Es war inmitten den Vorbereitungen zum Empfang des neuen Königs von England, Eduard VII. Laut den Ärzten, konnte es sich nur um Überarbeitung handeln. Sie rieten zu Ruhe und Erholung im Kreise der Familie. Die ganze Welt entnahm der Presse die Erkrankung von Cäsar Ritz.
Cäsar litt an depressiver Neurose. Am 1.Juli 1903 erlitt er den zweiten Zusammenbruch, der noch viel ernster wurde. Hochs und Tiefs waren die Folge. Cäsar plante und verwirklichte wohl noch zahlreiche Erneuerungen in seinem Ritz in Paris, aber der Lebenswille und die Lebenskraft waren für immer gebrochen.

  
1906 erfolgte die Übersiedlung in eine Lausanner Nervenklinik. Cäsar konnte nicht mehr arbeiten und für seine Familie lebte in Hoffnung und Verzagtheit. Kurze Zeit später zog Cäsar nach Küssnacht ins "Eichmatt". Dort hoffte man auf eine baldige Genesung Cäsars.

  
Eine leichte Besserung seines Gesundheitszustandes, erlaubte Cäsar, noch einmal von Luzern aus, zusammen mit seiner Frau, ein letztes Mal in sein geliebtes Heimatdorf Niederwald zu reisen.

  
Ritz hatte grosse Pläne für sein Dörfchen Niederwald. Es sollte elektrisches Licht und gesundes Wasser erhalten. Die Gassen und Wege sollten sauber hergerichtet werden. Für die jungen Lernenden wollte er eine Möglichkeit bieten, diesen eine Ausbildung zu ermöglichen, so dass sie später einmal die Welt erleben und bereisen könnten. Seine Idee sollte später durch die "Ritz Nachfahren" in Form der "Cäsar Ritz Stiftung" verwirklicht werden.

  Kurze Zeit später kam Cäsar in eine Anstalt nach Küssnacht am Rigi. Dort sollte er unter ärztlicher Betreuung und Pflege der Genesung ein Stück näher rücken.
Ritz - Logo für beste Gastronomie


 
Eingangsbereich im "RITZ" heute
Im Ritz heute

Sie können es "Virtuell" besuchen unter
http://www.ritz.com

   

  
  
Letzte Ruhestätte
 Letzte
Ruhestätte
 in Niederwald
   
  Am 23. Oktober 1918, mit 68 Jahren, starb Cäsar Ritz in Küssnacht a.R..
Cäsar Ritz und sein Sohn René, der nur Monate vor seinem Vater starb, wurden zunächst auf dem Pariser Friedhof "Père Lachaise" beigesetzt.

  
Am 08. Januar 1961 verstarb Mme Marie-Louise Ritz im hohen Alter von 93 Jahren. Ihr letzter Wunsch war es, dass ihr Gatte und ihr Sohn zusammen mit ihr auf dem Friedhof von Niederwald beigesetzt werden.

  
So traf am Samstag dem 14. Januar 1961 ein Extrazug aus Paris kommend im kleinen Bergdörflein Niederwald ein; in einem Sarg die verstorbene Marie-Louise, in einem grösseren die exhumierten Leichen von Cäsar Ritz und seinem Sohn René.
Am Montagmorgen wurden die beiden Särge auf dem Dorfplatz neben dem Ritz - Gedenk - Brunnen aufgebahrt. Am selben Tag brachte ein Extrazug die Trauergäste; an ihrer Spitze der zweite Sohn des grossen Cäsar, der 70-jährige Charles Ritz, der damalige Besitzer des Hotel "Ritz" in Paris. Die gesamte Bevölkerung nahm Anteil an der Beisetzung "ihres" Cäsar, den die Alten alle noch kannten. Auch die ganze Weltpresse nahm am Begräbnis in Niederwald teil.
   
   

Ein  kleiner Rundumblick am Das Ritz in Paris ... ;



... und ein Einblick ins Das Ritz in Paris.
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